Stützpunktfeuerwehr des Amt-Döbern Land
Liebe Kameradinnen und Kameraden,
Werte Mitglieder des Fördervereins und Gäste
Das Jahr 2022 war ein sehr ereignisreiches Jahr für uns. Es fing mit einem Einsatz an, welcher eher in einer Großstadt vorkommt. Türnotöffnung nach Messerstecherei. Es folgten im laufenden Jahr weitere Türnotöffnungen mit anderen Hintergründen, Verkehrsunfälle, Wald- und Gebäudebrände >> klein bis groß, sowie Brände bei PKW´s und LKW´s. Mehrere Sturmtief´s erhöhten unsere Einsatzstunden ebenso.
Unsere regelmäßigen Ausbildungsdienste im Jahr wurden von den jeweiligen Verantwortlichen sehr interessant und lehrreich gestaltet. Dafür einen großen Dank an die Bereitschaft der Kameraden.
Es wurden Personen und Lasten, mittels mehrerer Möglichkeiten im schweren Gelände transportiert. Das Retten aus Tunneln, abstützen von Eingängen, Schaumeinsätze, Retten aus Höhen und Tiefen, das befreien eingeklemmter Personen aus verunfallten Fahrzeugen, Bootsausbildung mit Menschenrettung, Wasserförderung und -weiterleitung wurden nach Feuerwehrdienstvorschrift geübt. Auch mit dem Gerätewagen – Gefahrgut aus Forst gab es eine gemeinsame Ausbildung.
Belastungsübungen für Atemschutzgeräteträger führten wir in Schwarze Pumpe auf der LEAG – Übungsstrecke, vor Ort in unserer Fahrzeughalle und bei der Bundeswehr im Radarturm erfolgreich durch.
Durch die mittlerweile sehr verbreitete E-Mobilität kommt man im Brandfall mit den herkömmlichen Löschmethoden des öfteren nicht zum endgültigem Ziel. Es gibt mittlerweile Löschdecken in denen die E-Fahrzeuge eingepackt werden. Unser Unterstützer und Kooperationspartner Peter Prohaska hat sich im Rahmen seiner Tätigkeit, solch eine Decke angeschafft. Wir hatten die Möglichkeit während einer Ausbildung bei ihm vor Ort, die Handhabung mit Dieser zu üben. Danke dafür.
Des Weiteren wurden mehrere Gebäude durch ein operativ taktisches Studium begutachtet. Von den Verantwortlichen wurden wir bei der Bundeswehr, im Sankt Hedwig Heim, in der Grundschule und bei GMB in Tschernitz in die Besonderheiten und in Brandmelde – und wenn vorhanden Löschanlagen eingewiesen.
Ein Dienst wurde genutzt, um unseren in die Jahre gekommenen Maibaum zu ersetzen. Dies wurde mit Ausbildungsinhalten verknüpft >> Wie das führen und bedienen einer Motorkettensäge, das bewegen und sichern von Lasten, fahren in kompletter Zugstärke und die Kommunikation über Digitalfunk. Einen großen Dank für den Baum an Baron Sebastian von Rotenhan an „Opa“ Müller für den Nachläufer und Klemens für den Transport. Soviel erst einmal zu den Ausbildungen.
Außerhalb des regelmäßigen Dienstgeschehens, unterstützen wir unsere beiden Kindergärten nicht nur bei Übungen, sondern auch beim Lampion – und Martinsumzug. In unserer Grundschule begleiteten und wirkten wir mit einigen Kräften bei der Evakuierungsübung mit.
Alljährlich sorgen einige unserer Kameradinnen und Kameraden für leuchtende Kinderaugen. Denn mittlerweile ist es schon zur Tradition geworden, dass sie in die Grundschule zu den Schulanfängern fahren, um die Zuckertüten zu überreichen.
Viele strahlende Kindergesichter gab es bei der Unterstützung der Ortswehr Jerischke. Unser TLF fuhr nach Jerischke zum Landschulheim, um den dortigen Kindern unsere Wasserauswurfvorrichtungen vorzuführen. Unterstützt wurde auch das Amtsjugendlager mit Ausbildern und Fahrzeugen, um den zukünftigen Einsatzkräften Ausrüstung und den Umgang damit näher zu bringen.
Bevor wir zu den Einsätzen kommen, erst noch etwas zu unserer Alarmierung. Seit letztem Jahr nutzen wir nach einer Testphase die zusätzliche parallele Alarmierungsmöglichkeit per Smartphone.
Diese gibt jetzt den Führungskräften die Möglichkeit vor dem Ausrücken auf dem Einsatzmonitor in der Fahrzeughalle zu sehen, ob noch Einsatzkräfte auf dem Weg ins Gerätehaus sind. Somit wird die Entscheidung über die Fahrzeugbesetzung sehr erleichtert. Danke an das Sachgebiet Brand- und Katastrophenschutz.
Es war in Deutschland wieder ein Jahr der großen Waldbrände. Bei uns im Amtsgebiet konnten viele Entstehungsbrände durch umfangreichen Kräfte- und Mitteleinsatz relativ schnell unter Kontrolle gebracht werden. Ein Brand in der Zschornoer Heide konnte mit Unterstützung der Brandschutzeinheit aus unserem Kreis schnell unter Kontrolle gebracht werden. Diese Einheit hatte den Marschbefehl nach Elbe – Elster zur Unterstützung erhalten.
Kurz vor dem Abmarsch ging in der Leitstelle Lausitz die Meldung über den Brand bei uns ein. Daraufhin wurde kurzfristig die Entscheidung getroffen, gemeinsam erst diesen Brand zu bekämpfen. Danke an die Anwohner aus der näheren Umgebung. Sie versorgten die Einsatzkräfte zu der schon fortgeschrittenen Stunde mit Bratwurst und Getränken.
Zu einem Großbrand wurden wir und weitere Wehren aus dem Amtsgebiet zusätzlich nach Preschen gerufen. Dort brannte eine Lagerhalle mit ca. 600 Strohballen in voller Ausdehnung. Dieser Einsatz dauerte von ca. 23:25 Uhr bis in die Abendstunden des nächsten Tages. Die Löschwasserversorgung wurde vom ortsansässigen Unternehmen Kaltschmidt, durch das zur Verfügung stellen eines Brunnen maßgeblich unterstützt. Auch bei diesem Einsatz trugen die Einwohner im großem Umfang zur Versorgung der Einsatzkräfte bei.
Weiterhin wurde eine Sprengmaßnahme im Vorfeld von Straßenbaumaßnahmen im Amtsgebiet unter anderem mit unserem TLF abgesichert. Des weiteren geriet die Sperrmüllbeladung eines Müllautos in Tschernitz in Brand und musste abgelöscht werden.
Einen nicht alltäglichen Einsatz für Kräfte aus unserem Amt und von Außerhalb gab es bei der Glasmanufaktur in Tschernitz. Die mit dem geschmolzenem Glas gefüllte Produktionswanne brach an der Oberkante. Durch massiven Wasser- und Kräfteeinsatz entspannte sich die Lage innerhalb weniger Stunden. Sodass die Werksfeuerwehr die Absicherung selbst weiterführen konnte. Einige Kräfte aus dem Amt wurden zur Ablösung bereit gestellt.
Einen sehr bewegenden Einsatz, den nicht nur alle Beteiligten nicht so schnell vergessen werden, war ein schwerer Verkehrsunfall auf der B115 Höhe Tschernitz. Beteiligt war ein Fahrzeug mit sechs jungen Menschen. An der Unglücksstelle starben zwei Personen, eine Weitere ein paar Tage später im Krankenhaus. Drei Weitere wurden schwer verletzt. Zur Aufarbeitung der Bilder und des Geschehenen kam zur Unterstützung das Einsatznotfallteam aus Potsdam zu uns und den anderen tätigen Feuerwehreinsatzkräften. Aus gemeinsamen Gesprächen geht hervor, dass die meisten Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und auch die Ersthelfer bis heute mit der Verarbeitung des Erlebten zu tun haben.
Ein Problem, auch bei diesem Einsatz >> die Verpflegung am Einsatzort
Egal wie schwer und emotional ein Einsatz auch ist, darf die adäquate Versorgung der Kameradinnen und Kameraden nicht in den Hintergrund rücken.
Die Versorgung mit Essen für unsere Einsatzkräfte war bei diesem Einsatz in den Morgenstunden am Wochenende nicht einfach. Wünschenswert wäre eine Bereitschaftsnummer aus dem Amt die auch nach den Sprechzeiten erreichbar und die jeweilige Person entscheidungskompetent ist. Die Alarmierung erfolgte um 4:11 Uhr und beendet wurde der Einsatz gegen 11:00 Uhr. Kaum eine tätige Feuerwehreinsatzkraft hatte zu diesem Zeitpunkt etwas im Magen. Leider gibt es keinen tätigen Gastronomen, der in solchen Fällen in der Menge und zu diesen Zeiten uns ungeplant unterstützen kann. Dafür sollte im Amt schnellstens eine Lösung gefunden werden. Wir hatten Glück, dass Conny Erdmann von der Total Tankstelle noch ausreichend Bockwurst mit Brötchen da hatte. Danke, dass dies geklappt hat.
Bei allen geplanten Aktivitäten, können wir uns bei der Versorgung auf Dieter Richter vom Atlantic Bowling als Partner verlassen.
Einen großer Dank geht auch an Haardesign by Lucie, die für Kameradinnen und Kameraden unserer Wehr und dem Rettungsdienst kostenlos die Haare geschnitten hat. Als Anerkennung für unsere Arbeit.
Jubiläen gab es 2022 auch einige. Wir waren in Gosda I, Jämlitz, Groß Düben und Tschernitz. Unsere eigene130 Jahrfeier fand natürlich auch statt.
Wie jedes Jahr beginnen wir mit unserem Osterfeuer, welches sehr gut besucht wurde.
Weiter ging es mit dem gemeinsamen Girlande wickeln für unseren Maibaum, der einige Tage später unter Begleitung des Komptendorfer Spielmannzuges, traditionell aufgestellt wurde. Diesen mussten wir auf Halbmast stehen lassen, da uns eine Alarmierung ausbremste. Das Aufstellen wurde dann aber von den verbliebenen Kameraden hervorragend weiter geführt. Der Abend klang mit dem Tanz in den Mai gesellig aus.
Am Morgen des 1. Mai war Antreten in Uniform angesagt. Ehrungen, Auszeichnungen und Beförderungen wurden ausgesprochen und verteilt. Anschließend gab es auf dem Festplatz noch Speis` und Trank für jederman. Begleitet wurde der weitere Tag von den Oberlausitzer Blasmusikanten.
Am 14. Mai gab es eine weitere Auszeichnung – und Ehrungsveranstaltung für langjährige Dienstzeiten von Feuerwehrangehörigen und Unterstützern der Feuerwehr. Glückwunsch nochmal an Alle an dieser Stelle.
Das erste Fahrzeugtreffen von Fahrzeugen mit schwarzer Feinstaubplakette fand am Pfingstsamstag statt. Vertreten waren ältere PKW´s, Landmaschinen, Einsatzfahrzeuge und Zweiräder auf unserem Festplatz.
Am 11.06. fielen zwei Termine auf einen Tag, sodass wir in zwei Gruppen unterwegs waren. Eine Gruppe zum 120-jährigen Jubiläum nach Tschernitz, von denen dann später ein Teil noch zu unserer Partnerwehr nach Jasin zum Stadtfest mit kamen. Bei unseren Kameraden in Jasin wurden die zwei Jahre, die wir uns dort nicht gesehen haben, traditionell polnisch nachgeholt. Neue Freundschaften wurden geknüpft und Bestehende verfestigt. Die Gastfreundschaft der polnischen Kameraden ist kaum in Worte zu fassen. Von uns wurden, bevor es wieder nach Hause ging, Einladungen für unser Jubiläum und das Oktoberfest überbracht.
In Tschernitz wurde nach dem übermitteln der Glückwünsche und dem Festumzug erfolgreich am Wettkampf ziehen des TSF-W teilgenommen. Gut gestärkt ging es dann wieder nach Hause. Kurz um, es waren zwei sehr gelungene und schöne Veranstaltungen.
Am 02. Juli war es dann für uns soweit. 130 Jahre Freiwillige Feuerwehr Döbern hieß es zu feiern.
Los ging der Tag am Glaswerk zusammen mit unseren Gästen, mit einem Festumzug zum Gerätehaus. Anschließend folgte das Antreten, die Festansprache ,die Grußworte und Glückwünsche der Gäste. Zahlreiche Geschenke wurden herzlichst überreicht. Über den Nachmittag verteilt gab es auf dem Festgelände einiges zu sehen. Unsere Kids – und Jugendwehr brachte sich mit Wissensdarbietungen beim Löschen und in der Ersten Hilfe mit ein. In einem Rauchzelt zur Simulation eines verqualmten Zimmers, konnte die Menschenrettung von Interessierten geübt werden.
Die Rettungshundestaffel war ebenfalls vor Ort und präsentierte anhand verschiedener Situationen, das Können ihrer Hunde.
Für die jüngsten Besucher hatten wir die Hüpfburg, Kinderschminken, basteln, malen und Rundfahrten mit unserem Löschfahrzeug zu bieten.
Feuerwehrtechnik von damals und heute konnte ebenfalls in Augenschein genommen werden. Die Türen und Tore unseres Gerätehauses standen zur Erkundung offen.
Für das leibliche Wohl wurde von Anfang an bis zum Ende, durch uns und Unterstützung des Döberner Karnevalsclub, ausreichend gesorgt.
Ab dem späten Nachmittag und Abend wurde es für uns dann etwas entspannter, sodass wir uns unseren Gästen persönlich widmen konnten. Martin Tilgner und Team umrahmten die ganze Veranstaltung mit Event – Technik und DJ. Vielen Dank an alle Mitwirkenden vor der Feier, während dessen und danach, allen Sponsoren und Förderern. Ohne den Zusammenhalt und das Interesse wäre es nicht so ein gelungener Tag geworden.
Die größte Festivität des Jahres, unser Oktoberfest, ist in der Vor- und Nachbereitung jedes Mal eine große Herausforderung. Dies zu bewältigen erfordert von jedem Einzelnen großen Einsatz. Eine große Anerkennung an Alle, die auch dieses Mal wieder zu dem überragenden Erfolg beigetragen haben. Es war von Beginn an, eine super Stimmung, auf und vor der Bühne. Einen herzlichen Dank auch an diejenigen, die ihren verdienten Ruhestand zu Hause genießen könnten, aber dann jeden Tag beim Auf – und Abbau mit vor Ort waren. Ohne deren Einsatz wäre vieles so nicht möglich gewesen.
Als abschließende Jahresveranstaltung im November, wurde der diesjährige Amtsfeuerwehrball wieder in unserer geschmückten Fahrzeughalle durchgeführt. Die Teilnahmebeteiligung aus unseren Reihen war sehr gut. Sehr gut war auch die Stimmung bis zum Schluss. Ein wirklich gelungener Abend.
Das Jahr 2022 ließen wir bei einem letzten Dienst in geselliger Runde langsam ausklingen.
Mit diesem Satz möchte ich den Rückblick für das vergangene Jahr fast beenden. Vorher bitte ich Euch noch meinen allergrößten Dank an alle Angehörigen und Freunde mit nach Hause zu nehmen. Sie sind die, die uns allen den Rücken frei halten, daheim zuhören, die Dienste und die Einsatzbereitschaft in jeglichem Umfang ermöglichen.
Danke euch allen für das Arangement im vergangenem Jahr.
Jetzt wünsche ich uns allen einen ruhigen, entspannten und einsatzfreien Abend.
Gut Wehr
Marcel Reif
Stellv. Ortswehrführer